Zum Beratungsprozess in einer Organisation
Fallstudie: Island
In Island treten die Berufsberater aus den Zentren für Lebenslanges Lernen mit dem Anliegen an Unternehmen (Manager, HR-Manager) heran, ein Treffen mit einer bestimmten Zielgruppe (Menschen mit geringerer Schulbildung) arrangieren zu können.
Worklife Guidance hilft dabei, die Zielgruppe über Ausbildungsmöglichkeiten/Finanzmittel und Beratungsaktivitäten zu informieren, um ihr eine Teilnahme an lebenslangem Lernen und Kompetenzentwicklung zu ermöglichen (die Zielgruppe zu lebenslangem Lernen und Kompetenzentwicklung zu motivieren und dabei zu unterstützen). Die Beratung sollte in einem Klima wechselseitigen Vertrauens stattfinden und alle Teilnehmer sollten dabei als gleichrangig angesehen werden.
Die angebotene Dienstleistung weist folgende Charakteristika auf:
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Einführung der Zielgruppe in das Thema lebenslanges Lernen und das diesbezügliche Beratungsangebot sowie in Kompetenzentwicklung und deren Finanzierung. Die Einführung findet am Arbeitsplatz statt, Dauer 20-40 Minuten.
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Interview – das erste wird am Arbeitsplatz durchgeführt– mit einer Dauer von 30-60 Minuten. Weitere Interviews finden ebenso am Arbeitsplatz in Kooperation mit dem Arbeitgeber bzw. in den Zentren für Lebenslanges Lernen statt.
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Formaler, informeller Ansatz, Kooperation mit Gewerkschaften.
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Angebot weiterer Einzelinterviews – das erste wird, wenn möglich, am Arbeitsplatz durchgeführt (weitere Interviews entweder im Unternehmen oder im Zentrum für Lebenslanges Lernen).
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Kostenlose und unparteiische Dienstleistung.
Die Berufsberater setzen eine Vielzahl an Instrumenten ein, z.B. Interest Inventories, Value Tests (Werthaltigkeitstests), CVs und diverse von Norman E. Amundson entwickelte und auf isländische Gegebenheiten angepasste Instrumente, wie eine Darstellung des Lebensweges (Lebenslinie), ein Auflisten der eigenen Kompetenzen (Backpack, Suitcase), eine Darstellung der Hürden, mit denen man entweder als Arbeitsloser oder bei der Arbeit konfrontiert ist (Roadmap), etc. Material zur Durchführung der Interviews.
Mit dieser Dienstleistung hat man sehr gute Erfahrungen gemacht, besonders für Arbeitnehmer mit geringerer oder gar keiner Schulbildung. Der Berater interagiert mit dem Arbeitnehmer am Arbeitsplatz, in einem sicheren Umfeld, mit dem er bestens vertraut ist. Mitunter ist es schwierig, die Erlaubnis des Vorgesetzten für ein Beratungsgespräch zu erhalten, da die Angst im Raum steht, dass der Berater den Arbeitnehmer dazu ermutigen könnte, sich durch die vorgeschlagenen Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen vom Unternehmen zu entfernen. Es hat sich aber gezeigt, dass nur ein kleiner Teil der Arbeitnehmer danach tatsächlich in Erwägung zieht, das Unternehmen zu verlassen und in diesen seltenen Fällen hat sich dies auch für beide Parteien als gute Lösung herausgestellt.