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Übung: Kompetenz-Mapping

Workshops für Arbeitnehmer und Manager

Die bestehenden Kompetenzen der Arbeitnehmer und die in Zukunft von den Organisationen benötigten Kompetenzen können durch Kompetenz-Mapping festgestellt werden. Dabei handelt es sich um einen Prozess, bei dem die Arbeitnehmer unter Mitwirkung ihrer Vorgesetzten die Zukunftsziele der Organisation und die dafür benötigten Kompetenzen eruieren, um diese Ziele erreichen zu können. Die Organisation erhält dadurch wertvolle Informationen über die bestehenden Kompetenzen jeden Arbeitnehmers wie auch über mögliche Qualifikationsdiskrepanzen. Die Ergebnisse des Mappings unterstützen die Entwicklungsprozesse der einzelnen Arbeitnehmer, der Teams und der Organisation als Ganzes.

Quelle: Oulu Adult Education Centre, Finnland

 

Lernergebnisse

Am Ende der Übung werden die Teilnehmer dazu in der Lage sein:

  • die Kompetenzen zu identifizieren, die sie, wie auch andere Arbeitnehmer, besitzen und sie abzubilden,

  • den zukünftigen Bedarf an Kompetenzen am Arbeitsplatz / im Unternehmen zu identifizieren und ihn abzubilden,

  • die Kompetenzen, die für die zukünftige Entwicklung benötigt werden, zu beschreiben,

  • mit dem Unternehmen an der Entwicklung der identifizierten Bedürfnisse und der in Zukunft benötigten Kompetenzen zu arbeiten.

Über die Übung

Bei diesem Prozess werden Kompetenzen aufgezeigt und Unternehmen beim Mapping der Kompetenzen ihrer Arbeitnehmer unterstützt. Hauptziel der Übung ist es, die Kernkompetenzen der Arbeitnehmer sowie die Zukunftsvisionen der Geschäftsführer und Manager zu identifizieren. Jeder Arbeitnehmer wird dazu aufgefordert, eine Kompetenz-Map zu erstellen.

 

Kompetenzmanagement bezieht sich auf alle auf der Unternehmensstrategie aufbauenden Aktivitäten innerhalb einer Organisation, die auf die Entwicklung, Erneuerung und den Erwerb von Kompetenzen abzielen. Kompetenzmanagement erfordert Planung, Definition, Entwicklung und Evaluierung, bei der die Organisation ihren gegenwärtigen Status und ihre Zukunftsziele vorstellt.

 

Die bestehenden und die in Zukunft benötigten Kompetenzen einer Organisation können durch Kompetenz-Mapping definiert werden. Die Arbeitnehmer setzen sich dabei in Begleitung ihrer Vorgesetzen mit den Zukunftsziele der Organisation und den benötigten Kompetenzen auseinander, die dafür notwendig sind, diese Ziele zu erreichen. Als Nächstes wird das bestehende Kompetenzniveau der Arbeitnehmer mit den zukünftigen Bedürfnissen der Organisation verglichen. Mit Hilfe der aus dem Kompetenz-Mapping gewonnenen Erkenntnisse ist es möglich, die Kompetenzentwicklung einzelner Arbeitnehmer und Organisationseinheiten zu strukturieren und anzuleiten. In diesem Falle passieren Kompetenzentwicklungsmaßnahmen – wie Weiterbildung oder Arbeitsplatzrotation – nicht zufällig, sondern basieren auf identifizierten Bedürfnissen, die die Funktions- und Wettbewerbsfähigkeit der Organisation stärken sollen.

 

Organisationen können Kompetenz-Mapping eigenständig durchführen oder eine dritte Partei hinzuziehen, wie einen Berater oder einen Erwachsenenbildungsanbieter. In kleinen Organisationen kann Kompetenz-Mapping recht einfach durchgeführt werden, z.B. mit Hilfe einer Excel-Tabelle, einer Online-Umfrage oder einem ähnlichen Instrument. Große Organisationen setzen oftmals Kompetenz-Mappinginstrumente ein, die in andere Personalentwicklungs- und Kompetenzmanagementsysteme integriert sind, wie Elbit HR in Finnland oder SUM in Dänemark (Strategisk udvekling av medarbejdere).

Unserer Erfahrung nach sind die Organisationen daran interessiert, ihre Kompetenzentwicklungspraktiken um Kompetenz-Mapping zu erweitern, vielen von ihnen mangelt es dabei aber immer noch an einer systematischen Vorgehensweise.

Anleitung

Schritt 1

Beginnen Sie mit einer Gruppe von Arbeitnehmern oder einem Team, das ähnliche Aufgabenstellungen hat. Animieren Sie sie dazu, über ihre Kompetenzen nachzudenken und darüber zu sprechen. Machen Sie deutlich, dass es in diesem Workshop nicht um das Thema Gehalt oder Auslagerung geht. Erklären Sie das Konzept Kompetenz-Mapping, worum es dabei geht und wie es den Teilnehmern zum Vorteil gereicht: Sie werden ihre individuellen und ihre gemeinsamen Kompetenzen als Team erkennen und ihre verborgenen Kompetenzen dem Rest der Organisation, inklusive den Managern, zur Schau stellen können. Dies hat naturgemäß erhebliche Konsequenzen auf ihre berufliche Entwicklung.

 

Ersuchen Sie die Teilnehmer, ihre Kompetenzen aufzuschreiben: eine auf jeden Post-it-Zettel. Am Ende wird jeder Teilnehmer einen Stoß Post-it-Zettel vor sich liegen haben. Ersuchen Sie nun jeden Teilnehmer, die Post-it-Zettel an die Wand zu heften. Erstellen Sie mit den Post-it-Zetteln eine Kompetenz-Map aller Teilnehmer. Ersuchen Sie die Teilnehmer, die erstellte Map nochmals zu überprüfen:

  • Passt die Definition ihrer Kompetenzen?

  • Gibt es noch weitere Kompetenzen, die Sie einsetzen könnten / würden, falls es die Möglichkeit dazu gäbe?

Veranstalten Sie als Nächstes ein Brainstorming zu den in Zukunft benötigten Kompetenzen und notieren Sie letztere. – In vielen Fällen wissen spezialisierte Arbeitnehmer besser darüber Bescheid als die Manager des Unternehmens!

 

Fertigen Sie ein Foto der Kompetenz-Map an, bevor Sie die Post-it-Zettel von der Wand entfernen.

 

Schritt 2

Organisieren Sie einen Workshop für Manager und Führungskräfte, diejenigen, die für die Unternehmensstrategie verantwortlich sind. Mit dieser Post-it-Zetteltechnik oder mit einer anderen Strategie (Erinnerung an die Zukunft, Lerncafé oder partizipatorische Techniken) können Sie ihre Zukunftsvisionen herausfinden (für die kommenden 3-6 Jahre). Welche Art von Kompetenzen benötigt das Unternehmen, um voranzukommen? Notieren Sie die Visionen und die spezifischen Kompetenzen, die dafür benötigt werden.

 

Schritt 3

Bitten Sie die Manager und Führungskräfte, die Kompetenz-Map durchzugehen, die von den Arbeitnehmern erstellt wurde. Ist sie stimmig? Fehlt etwas? Kombinieren Sie die von den Arbeitnehmern erstellte Map mit der Auflistung der in Zukunft benötigten Kompetenzen, die von den Managern erstellt wurde. Sind alle wichtigen Kompetenzen aufgelistet?

 

Schritt 4

Legen Sie gemeinsam mit den Managern eine Zahlenskala (1-4, 1-5) für jedes Kompetenzfeld und jede individuelle Fähigkeit fest. Wählen Sie die passende technische Umsetzung (Excel-Tabelle, Online-Umfrage oder ein ähnliches Instrument).

 

Schritt 5

Bitten Sie die Arbeitnehmer, den Fragebogen auszufüllen, Kompetenz-Mapping.

Schritt 6

​Bitten Sie jeden Vorgesetzten, die Kompetenz-Maps der Arbeitnehmer durchzugehen.

 

Schritt 7

Beraten Sie das Unternehmen bezüglich der Verwendung der Ergebnisse. Planen Sie gemeinsam entsprechende Weiterbildungsmaßnahmen bzw. den Einsatz weiterer Kompetenzentwicklungsmethoden.

 

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